Unabhängige Energiepolitik: Erneuerbar und effizient 27. Mai 20228. Juli 2022 Wir GRÜNE setzen uns seit Jahrzehnten für Klimaschutz ein: Wir treiben den Ausbau der Erneuerbaren und die Abkehr von fossilen Energieträgern wie Gas und Kohle beharrlich voran, denn die Klimakrise macht den Umstieg auf Erneuerbare Energien längst unvermeidlich. Aus Putins Angriffskrieg auf die Ukraine folgen gravierende Veränderungen in der Energiepolitik. Jetzt tritt die verheerende Abhängigkeit der deutschen Energieversorgung vor allem von russischem Gas offen zutage. Es wird klar: Energiepolitik ist Sicherheitspolitik und wir müssen so schnell wie möglich den Umstieg auf die Erneuerbaren realisieren, um das Klima zu schützen und unabhängig von russischen Energielieferungen zu werden. Die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl wird auch durch starke Preissteigerungen im Energiebereich spürbar. Mit zwei Entlastungspaketen hat die Bundesregierung deshalb im Februar und März 2022 schnell und unkompliziert auf die steigenden Energiekosten reagiert und viele Entlastungsmöglichkeiten für Bürger*innen auf den Weg gebracht, die im Mai vom Bundestag beschlossen wurden. Darunter z. B. das 9-Euro-Ticket, das von Juni bis August monatlich im öffentlichen Personennahverkehr in ganz Deutschland gültig ist, Einmalzahlungen für Familien und Empfänger*innen von Sozialleistungen und Arbeitslosengeld I. Einen Überblick hat die GRÜNE Bundestagsfraktion zusammengestellt. Um die Versorgungssicherheit auch im nächsten Winter zu gewährleisten und die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen zu minimieren, arbeitet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter Robert Habeck intensiv an Übergangslösungen. Langfristig bieten jedoch nur die Erneuerbaren Energien Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Klimaschutz, darum muss deren Ausbau so schnell wie möglich vorangetrieben werden. Welche Weichen GRÜNE Politiker*innen in Bund und Land aktuell stellen, um den Umstieg auf die Erneuerbaren zu beschleunigen? Wie sich Verbraucher*innen aktiv daran beteiligen können und zugleich den eigenen Geldbeutel angesichts der steigenden Kosten schonen? Darauf geben wir hier die wichtigsten Antworten. Umstieg auf Erneuerbare Energien Bundespolitik: Das sogenannte „Osterpaket“ hat Robert Habeck als Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz dem Kabinett vorgelegt. Es verbindet umfangreiche Maßnahmen zu Beschleunigung des Ausbaus Erneuerbarer Energien, der künftig im „überragenden öffentlichen Interesse“ liegt und der öffentlichen Sicherheit dient. Dazu zählen unter anderen die Überarbeitungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) sowie weitere Gesetze und Verordnungen im Energierecht. Am 7. Juli 2022 hat die Ampel-Koalition im Bundestag dieses große Umwelt- und Energiegesetzpaket beschlossen. Ziele der Ausbau-Offensive der Erneuerbaren Energie sind unter anderem bis 2030 80 % der Energie aus Erneuerbaren Quellen zu beziehen und die Ausweisung von 2 % der Landesfläche für den Bau von Windenergie-Anlagen. Weitere Informationen zu dem Paket gibt es auf der Seite der GRÜNEN Bundestagsfraktion. Landespolitik: Am 12. April 2022 hat der Ministerrat der die Teilfortschreibung des Kapitels Erneuerbare Energien des Landesentwicklungsprogramms (LEP IV) beschlossen. Das ist ein weiterer Schritt zum schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz. Bis 2030 wollen wir im Land eine Verdopplung der installierten Leistung bei Windkraft und eine Verdreifachung bei der Solarenergie erreichen. Die vierte Teilfortschreibung des LEP IV trägt dazu unter anderem mit diesen Maßnahmen bei: Erleichterung des RepoweringVerringerung der Abstandsregeln zu WohngebietenPhotovoltaik auf öffentlichen Dächern und Parkplätze Weitere Informationen dazu finden sich hier. Gemeinsam Energiesparen. Für Frieden, Klima und Geldbeutel Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 17. Mai den „Arbeitsplan Energieeffizienz“ vorgelegt und sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch bis 2030 in Deutschland um 24 Prozent zu senken (in den vergangenen zehn Jahren wurde lediglich eine Senkung von 2 Prozent erreicht). Dazu setzt Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister, auf eine Reihe von gezielten Förderungsmaßnahmen, darunter im Bereich Bauen und Wohnen: Eine neue Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG) mit einem Schwerpunkt auf der energetischen Sanierung bestehender Wohnungen sowie der Neuauflage eines Förderprogramms für Neubauten.Ab 2023 soll außerdem bei Neubauten der gesetzliche Mindeststandard EH55 werden, ab 2025 dann EH40Ausbauprogramm Wärmepumpe: Mit einem Umsetzungsanreiz Handwerk wird der Austausch alter Gas- und Ölheizungen gegen Wärmepunkten durch das Handwerk gefördertDie Aufteilung des Co2-Preises zwischen Mietern und Vermietern – dabei müssen die Vermieter*innen dann einen größeren Anteil der Kosten tragen, wenn sie Heizungen mit hohem CO2-Ausstoß in ihren Immobilien belassen Der Arbeitsplan Energieeffizienz stellt Unterstützung und Förderung an Privathaushalte, Immobilienbesitzer*innen und die Wirtschaft bereit. Hier gibt es den Arbeitsplan Energiesparen zum Nachlesen. Was kann ich tun? Beim Energiesparen kann jede*r mitmachen – egal ob Hausbesitzer*in oder Mieter*in, in der Stadt oder auf dem Land. Energiesparen ist ein gemeinsames, nationales Projekt, das unsere Unabhängigkeit in der Energieversorgung fördert und jedem einzelnen beim Einsparen steigender Kosten hilft. Die gemeinsame Kampagne von BMWK und Spitzenverbänden „80 Millionen gemeinsam für Energiesparen“ setzt ein Zeichen dafür, dass wir alle zusammen jetzt mit Energieeinsparung etwas bewegen können und liefert viele konkrete Ideen dazu – vom Wechsel des Duschkopfs über LEDs als Arbeitsplatzbeleuchtung bis hin zu langfristig wirksamen Investitionen wie einem Heizungswechsel. Privathaushalte können durch konsequentes Energiesparen kurzfristig bis zu 15 Prozent des Energieverbrauchs einsparen – ohne dabei auf die warme Dusche und andere Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Bereits ein Grad weniger bei der Raumtemperatur in der Heizperiode spart 6 Prozent Energie ein. Kaltes Wasser zum Händewaschen nutzen, Wasch- und Spülmaschine voll beladen und im ECO-Programm laufen lassen – viele kleine Maßnahmen ergeben zusammen viel mehr Energieeffizienz. Eine entsprechende Energiespar-Challenge über unseren Social-Media-Kanal bietet Tipps, wie man mit kleinen Maßnahmen einen energieeffizienten Haushalt oder Betrieb führen kann und außerdem das Klima und die Umwelt entlasten kann. Hier findest Du die PDF-Datei zum Nachlesen: https://wolke.netzbegruenung.de/s/YnmLQEJY7oNs5N3 Wo kann ich mich zum Thema Energiesparen informieren? Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz berät Privathaushalte und bietet nach Vereinbarung zum Beispiel einen kostenlosen Basischeck (Wartezeiten auf den Termin müssen aktuell in Kauf genommen werden)Informationen der Verbraucherzentrale zum Thema Energie Weitere Informationen Pressemitteilung von Lisett Stuppy, Sprecherin der GRÜNEN Fraktion für Verbraucherschutz: „Jeder heute in mehr Energieeffizienz und den Ausbau der Erneuerbaren Energien investierte Euro ist eine Investition in eine günstige, nachhaltige und sichere Energieversorgung und trägt zum sozialen Frieden im Land bei.“Pressemitteilung von Klimaschutzministerin Katrin Eder vom 7. April 2022: „Wir müssen mehr Energie sparen und Energie effizienter nutzen“Pressemeldung der Landesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz vom 12. April 2022 „GRÜNER Erfolg: Booster für die Energiewende und Unabhängigkeit von fossilen Rostoffen“Pressemeldung zur Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung der Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms am 12. April 2022Pressemeldung der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz vom 12. April 2022: „Neufassung des Landesentwicklungsprogramms: GRÜNER Erfolg für die Energiewende“ [Aktualisiert am 16.06.2022]