Mehr Akzeptanz durch Sichtbarkeit

[PM 27/2022] Mehr Akzeptanz durch Sichtbarkeit Die GRÜNEN Landesvorsitzenden Misbah Khan und Josef Winkler wünschen sich mehr Akzeptanz zum Tag der Sichtbarkeit von trans*Personen am 31. März 2022:

„Der 31. März ist der Tag der Sichtbarkeit von trans*Personen und ihren Lebensgeschichten gewidmet. Denn Sichtbarkeit ist der erste Weg zu mehr Akzeptanz. Leider ist der Diskurs häufig noch von Unsicherheiten, Unverständnis, bis hin zu gewalttätigen Übergriffen geprägt. Ein aktuelles Beispiel sind die aufgeregten bis hasserfüllten Reaktionen auf einen gesellschaftlich relevanten und empathischen Beitrag zu Transgeschlechtlichkeit in der beliebten Kindersendung „Die Sendung mit der Maus“ am vergangenen Sonntag.

Als relevanten Beitrag zu mehr Sichtbarkeit begrüßen wir das Vorhaben der Ampelkoalition im Bund, das aktuell gültige Transsexuellengesetz abzuschaffen. Das bisher vorgeschriebene entwürdigende Verfahren zur Anerkennung des Geschlechts, führt häufig zu Traumatisierungen. Weite Teile des veralteten Gesetzes wurden in den letzten Jahren durch das Bundesverfassungsgericht bereits als verfassungswidrig eingestuft. Stattdessen soll ein Selbstbestimmungsgesetz an seine Stelle treten, dessen Eckpunkte noch vor der parlamentarischen Sommerpause stehen sollen. Ein wichtiger Schritt dorthin war die Bundesratsinitiative von 2018 zu einem Gesetz zur Anerkennung der Geschlechtsidentität und zum Schutz der Selbstbestimmung bei der Geschlechterzuordnung der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Bremen und Schleswig-Holstein. Wir freuen uns sehr, dass dies nun von der neuen Bundesfamilienministerin Anne Spiegel umgesetzt wird.“

Hintergrund:
Der aus dem USA stammende Internationale Tag für Sichtbarkeit von trans*Personen wird seit 2009 am 31. März begangen. Er soll eine positivere und selbstbewusste Ergänzung zum „Transgender Day of Remembrance“ sein, mit dem am 20. November Gewaltopfern gedacht wird. Mit dem Ziel größerer Sichtbarkeit stellen trans*Personen sich, ihr Leben und ihre Geschichte in Medien, in sozialen Netzwerken oder auf Vorträgen etwa in Schulen vor.