[29/2025] Was als planmäßiger Test begann, führte am 26. April 1986 zum bislang folgenschwersten Unfall in der Geschichte der atomaren Energiegewinnung. Zum 39. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erklären die GRÜNEN Landesvorsitzenden Natalie Cramme-Hill und Paul Bunjes:
“Wir gedenken der Opfer und erinnern uns gemeinsam an das Unheil, das von Atomkraft als Energiequelle ausgehen kann. Viele Einsatzkräfte, die zur Abwehr mitten in die Katastrophe geschickt wurden, sind nachweislich an Strahlenschäden gestorben, die Mehrheit davon noch unmittelbar zum Zeitpunkt des Unglücks. Unzählige Familien haben ihr Zuhause verloren, ein Territorium so groß wie Luxemburg ist nach wie vor menschenleer. Auch wenn Angaben über die langfristigen Gesundheitsauswirkungen oder die Zahl der Todesopfer auseinander gehen, muss uns allen doch im Bewusstsein bleiben, dass Atomkraft eine Risikotechnologie ist.”
Was für manche nur ein Kapitel in der Geschichte ist, beschreibt Natalie Cramme-Hill als Teil ihrer Identität: “Ich bin 1986 geboren, also im gleichen Jahr. Die Bilder der Katastrophe und die Furcht vor einer radioaktiven Wolke über Europa haben sich tief ins Gedächtnis meiner Familie und Freunde gebrannt. Nicht weit entfernt von meinem Zuhause, gerade einmal zwölf Kilometer von der deutschen und neun Kilometer von der luxemburgischen Grenze entfernt, steht das französische Kernkraftwerk Cattenom. Seine vier Kühltürme prägen das Landschaftsbild. Seit seiner Inbetriebnahme – ebenfalls im Jahr 1986 – wurde eine beträchtliche Anzahl von Störfällen und sicherheitsrelevanten Ereignissen dokumentiert. Was in Tschernobyl passiert ist, darf uns nicht kalt lassen.”
Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen ergänzt Paul Bunjes: “Moderne Anlagen unterscheiden sich heute grundlegend von Tschernobyl. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Super-GAU äußerst gering ist, können wir sie nie komplett ausschließen. 25 Jahre nach Tschernobyl wurden wir alle Zeugen vom Super-GAU im japanischen Kernkraftwerk Fukushima. Sicherheit und Unabhängigkeit bei der Energieversorgung können wir nur mit den Erneuerbaren erreichen. Die Energiewende durch den fokussierten, schnellen und unkomplizierten Ausbau von erneuerbaren Energietechnologien ist unsere Lösung für eine klimafreundliche, friedensstiftende und unabhängige Energieversorgung in Europa.”