Rheinland-Pfalz setzt neuen Maßstab im Waldschutz: Landtag beschließt wegweisendes Jagdgesetz

Neues Landesjagdgesetz sichert Zukunft unserer Wälder im Klimawandel – Fortschritte bei Naturschutz, Tierschutz und Biodiversität

[39/2025] Mainz, 04. Juli 2025 – Der rheinland-pfälzische Landtag hat am 03. Juli 2025 nach intensiven Beratungen ein neues Landesjagdgesetz beschlossen. Ziel der umfassenden Novelle ist es, den nachwachsenden Wald besser vor den Folgen der Klimakrise zu schützen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz haben das Gesetz maßgeblich vorangebracht und damit einen echten Sieg für den direkten Klimaschutz erzielt.

Das neue Jagdgesetz reagiert auf die drastischen Auswirkungen des Klimawandels, die die Wälder in Rheinland-Pfalz, dem zugleich waldreichsten Bundesland Deutschlands, besonders hart treffen. Trockenheit, Hitze und Schädlinge setzen jungen Bäumen zu. Künftig soll die Wiederbewaldung entstandener Freiflächen klimaresilient gelingen – durch ein modernes, jagdliches Management, das Wildbestände in ein gesundes Gleichgewicht bringt. Ziel ist, artenreiche Mischwälder ohne flächendeckende Zäune oder Wuchshüllen heranwachsen zu lassen. Dafür erhalten Waldbesitzende und Behörden wirksame Instrumente. Kommt es zu einer erheblichen Gefährdung junger Bäume durch Wildverbiss, können Mindestabschusspläne behördlich festgelegt werden.

Der Schutz des nachwachsenden (Misch)-Waldes stärkt naturnahe und artenreiche Ökosysteme und fördert somit die Biodiversität. Gleichzeitig bringt das Gesetz weitreichende Verbesserungen für den Tierschutz: Sogenannte Totschlagfallen werden verboten, die Ausbildung von Jagdhunden an lebenden Tieren ist künftig nicht mehr erlaubt, und die Jägerschaft soll stärker in die Kitzrettung vor Beginn von Mäharbeiten einbezogen werden. Auch der Naturschutz profitiert: Um die Kontamination durch Blei in der Umwelt zu reduzieren, wird bleihaltige Büchsenmunition zur Jagd innerhalb von fünf Jahren verboten, invasive Arten können unbürokratisch entnommen werden. 

„Mit diesem Gesetz liefern wir ein ausgewogenes Gesamtpaket, das den nachwachsenden Wald schützt, den Tierschutz stärkt und gleichzeitig auch noch die Bürokratie reduziert“, erklärt Katrin Eder, Spitzenkandidatin der GRÜNEN Rheinland-Pfalz. „Wir haben in einem breiten Beteiligungsverfahren mit zahlreichen Verbänden und Expert*innen einen ausgewogenen Weg zwischen Tierschutz und Waldschutz gefunden, der den Herausforderungen des Klimawandels gerecht wird.“

Auch die strukturelle Modernisierung der Jagdverwaltung steht im Fokus: Durch die Vereinfachung der Abschussregelung und die Digitalisierung der Jagdverwaltung wird bürokratischer Aufwand deutlich minimiert. Digitale Verfahren, vereinfachte Abschussregelungen und ein neu geschaffenes Konzept für den Umgang mit Wildtieren in Siedlungsgebieten erleichtern die Arbeit vor Ort und bieten Kommunen mehr Unterstützung.

Paul Bunjes, Landesvorsitzender der GRÜNEN, betont: „Wir schaffen mit dem neuen Gesetz naturnahe, klimaresiliente Wälder für kommende Generationen und stützen den Wald als CO2-Senke. Nach dem zuvor beschlossenen Klimaschutzgesetz und der Klima-Wald-Offensive, ist dies ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität von Rheinland-Pfalz bis 2024.“

Natalie Cramme-Hill, Landesvorsitzende der GRÜNEN, ergänzt: „Gleichzeitig stärken wir die Artenvielfalt in unserem Land. Und wir zeigen, dass wir Umwelt- und Klimaschutz mit klaren Rahmenbedingungen aktiv voranbringen müssen. Diese Novelle ist ein Erfolg sorgfältiger, monatelanger Verhandlungen und gelebter Kompromissbereitschaft. Das Gesetz verbindet ökologische Verantwortung mit pragmatischen Lösungen – genau so stellen wir uns grüne Politik vor.“