Ausbeutung von Mensch und Tier in der industriellen Fleischproduktion beenden

[42/2020] Die Covid-19-Fälle in einem Schlachthof in Nordrhein-Westfalen haben eine bundesweite Debatte über die deutsche Fleischproduktion angestoßen. Die Landesvorsitzenden Josef Winkler und Misbah Khan unterstützen den Vorstoß von Robert Habeck, der in einem 7-Punkte-Plan darlegt, wie die Lage verbessert werden kann:

„Die Massenproduktion von Billigfleisch funktioniert auf Basis übler Arbeits- und Lohnbedingungen in den Schlachtfabriken und zu Lasten des Tierwohls und der Umwelt. Diese Funktionsweise ist zum einen der industriellen Landwirtschaft immanent, denn sie ist auf „immer mehr, immer billiger“ ausgerichtet. Zum anderen fußt sie auf dem Dumpingwettbewerb des Lebensmitteleinzelhandels und dem Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden. Das bedeutet also, wir müssen die Probleme der Branche bundesweit und gesamtgesellschaftlich angehen. Es braucht seitens der Verbraucher Verständnis für weniger billiges Fleisch, wenn die Ausbeutung von Mensch und Tier ein Ende haben soll. Und die Fleischindustrie muss jetzt umdenken: Der Arbeitsschutz muss verbessert werden, Verantwortung sollte nicht mehr durch Werksverträge an Subunternehmen ausgelagert werden können, die Unterbringung der häufig aus ärmeren EU-Staaten stammenden Saisonarbeiterinnen und -arbeiter muss endlich Größen- und Hygienestandards gerecht werden und die Haltungsbedingungen der Tiere müssen ebenfalls dringend verbessert werden.“