Uralter Bundesverkehrswegeplanung stößt auf breiten Widerstand im Wällerland – Grüne lehnen Ortsumgehungen der B8 ab 5. Februar 2025 Kürzlich besuchten Thorben Thieme, Direktkandidat von Bündnis 90/ Die Grünen im Wahlkreis Neuwied, Joana Buß, Sprecherin der Grünen Jugend Kreisverband Neuwied, sowie Claudia Leibrock und Maria Weller vom Grünen-Kreisverband Altenkirchen die „Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen der B8 (nob8ou)“. Mario Orfgen und Gunnar Lindner von der nob8ou stellten an drei Punkten im Gelände eindrücklich dar, welche Ausmaße die geplanten Ortsumgehungen erhalten würden. Hier werden für ein paar Minuten, die die BürgerInnen mit dem Auto von Hennef nach Hachenburg oder Haiger schneller wären, zwischen 180 ha und 240 ha Wiesen und Acker versiegelt, je nach Variante. In Rheinland-Pfalz sollen entlang der B8 in Kircheib, Weyerbusch und Hasselbach sowie Helmenzen die Orte durch weiträumige Ortsumgehungen entlastet werden, so die Planung aus 1972. Inzwischen haben sich in allen Orten die Geschäfte an der B8 und die Wohngegenden nach Norden und Süden etwas weiter entfernt angesiedelt, so dass die EinwohnerInnen ganz überwiegend keinen Nutzen in den Ortsumgehungen sehen und auch die Gewerbetreibenden keine Ortsumgehungen wollen. Thieme zeigte sich beeindruckt von der breiten Ablehnung der Planungen. „Alle betroffenen Gemeinden wie auch die VG Altenkirchen-Flammersfeld haben die Ortsumgehungen abgelehnt. Hierbei hat sich der Widerstand auch nicht durch verschiedene Planungsvarianten aufgeteilt, sondern alle Orte agieren zusammen und fordern eine Ertüchtigung der aktuellen Trasse, aber keinen großflächigen Flächenverbrauch für Umgehungen. Der Bund sollte dieses Projekt daher sofort stoppen oder zumindest den vordringlichen Bedarf herabstufen“, sagte er. Die Landesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen Rheinland-Pfalz, Natalie Cramme-Hill, war auf Einladung des Ortverbandes Altenkirchen-Flammersfeld Anfang 2024 zu diesem Thema in Altenkirchen und hat sich immer wieder gegen die Planung eingesetzt. Auch Thieme positioniert sich deutlich für „mehr Geld für die Schiene statt in die Straßen“. Mit einer Ertüchtigung der Rhein-Sieg-Strecke könnten deutlich mehr Güter über die Schiene transportiert werden, ist sich auch die nob8ou sicher. Thieme sagt zu, dass er die Frage auch nach der Wahl weiter in Berlin verfolgen wird und die Forderungen der Bürgerinitiative unterstützt. Foto: Raphael Räpple