Ein Nationalpark für Alle 10. November 2017 Natur erleben, wie sie wirklich ist.Die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger in Umweltfragen und umweltrelevanten Prozessen ist für eine zukunftsfähige Entwicklung unabdinglich – das gilt auch bei der Einrichtung eines Nationalparks. Mit 828.000 ha bedeckt der Wald 42 Prozent der Landesfläche. Trotz des Waldreichtums ist Rheinland-Pfalz zusammen mit Baden-Württemberg das einzige Flächenland, das bislang keinen Nationalpark aufweist.Im Nationalpark wird die Natur regieren, dies ist neu für unser Land und ganz im Sinne der Nationalen Biodiversitätsstrategie.Der Nationalpark eröffnet die einmalige Chance, Naturschutzziele mit der Stärkung der Regionalentwicklung in Rheinland-Pfalz zu verbinden. Es bieten sich zahlreiche Potenziale, insbesondere zur Markenbildung für eine Region, den Aufbau zusätzlicher Bildungs- und Erlebnisangebote, neue Tourismus- und Mobilitätskonzepte sowie ein Standortvorteil für ansässige Unternehmen. In anderer Bundesländer wurden mit einem Nationalpark zusätzliche Einnahme in zweistelligen Millionenbeträgen pro Jahr erzielt . In der Eifel konnten über 200 Arbeitsplätze und im Bayerischen Wald über 900 Arbeitsplätze entstehen.In der aktuell laufenden ersten Phase haben wir insbesondere Kommunen, Naturparkträger und Naturschutzorganisationen aufgerufen, bis zur Jahreswende ihr Interesse an der Begleitung des künftigen Prozesses anzumelden.Besonders im Soonwald und Hochwald herrscht bereits reges Interesse. Wichtig ist es uns, den Nationalpark von Anfang an mit den Akteuren in einer Region zu entwickeln.Dazu gehört auch, weit verbreitete Irrtümer auszuräumen. Die Menschen sollen nicht ausgesperrt sondern vielmehr animiert werden, den Wald aufzusuchen und Kenntnisse über die Vielfalt des Lebens zu erlangen. Die Arbeitsplätze in der Forstverwaltung und auch die lokale Brennholversorgung werden über entsprechende Konzepte gesichert.In der zweiten Phase wollen wir auf Grundlage der Interessensbekundungen in einem intensiven Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Kommunen die Ausgestaltung der entsprechenden Flächen diskutieren. Erst nach diesem Beratungsprozess wird das förmliche Ausweisungsverfahren beginnen. Wir würden uns freuen, wenn ihr euch als Kreisverbände weiterhin intensiv in den Prozess einbringt und die Veranstaltungen und Fachgespräche positiv begleitet, wie z.B. im Rhein-Hunsrück- Kreis und im Kreis Bad Kreuznach.Die Termine, Flyer und vieles Wissenswerte über einen Nationalpark in Rheinland-Pfalz findet ihr unter: www.mulewf.rlp.de/nationalpark/ Autorin: Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten