Besuch der LAG Kultur in Wittlich

Die Landesarbeitsgemeinschaft Kultur von Bündnis 90 / Die Grünen
besuchte die Kreisstadt Wittlich. Die LAG Kultur diskutiert und
entwickelt Leitlinien für eine grüne Kulturpolitik in
Rheinland-Pfalz.  Diesmal stand das Thema „Erinnerungskultur“ im
Mittelpunkt.

Der Leiter des Kulturamtes Dr. Justinus Maria Calleen und der
Geschäftsführer des Emil Frank Instituts René Richtscheid empfingen
die Delegation. 

„Das Emil-Frank-Institut in Wittlich gilt landesweit als ein sehr
angesehenes Informations- und Dokumentationszentrum zur jüdischen
Kultur. Dies hat uns veranlasst, hier zu tagen,“ so der
kulturpolitische Sprecher der Grünen Rheinland-Pfalz, Ronald Maltha.

René Richtscheid stellte das Institut und seine Arbeit vor,
insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit.

Während einer Führung zu Stätten jüdischen Lebens und der Deportation
in Wittlich, informierte sich die LAG Kultur über das Leben und
Schicksal der jüdischen Bevölkerung während der Zeit des
Nationalsozialismus.

„Das Gedenken an die Verfolgung und Deportationen Wittlicher Bürger
während der Zeit des  Nationalsozialismus wird in der Kreisstadt
bereits seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Neben dem
Emil-Frank-Institut übernehmen hier auch zahlreiche Bürger, und
Initiativen Verantwortung für die Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit.
Ich bin daher, trotz der aktuellen Diskussion um geeignete
Massnahmen, zuversichtlich, dass diese Arbeit auch in Zukunft
erfolgreich weiter geht“, so Maltha.

Maltha lobte die Initiative der grünen Stadtratsfraktion zur
Verlegung von Stolpersteinen in Wittlich. Stolpersteine seien ein
wichtiger Beitrag zu einer lebendigen „Erinnerungskultur von unten“.
Sie animieren zur Spurensuche im eigenen Umfeld und machen dadurch
deutlich, dass der Nationalsozialismus nicht wie eine
Naturkatastrophe „von oben“ über Deutschland kam, sondern tief in der
Gesellschaft verankert war. Damit tragen die Stolpersteine auch
maßgeblich dazu bei, das Wissen und die Erinnerung an die Verbrechen
des Nationalsozialismus an kommende Generationen weiter zu geben.

Trotzdem muss ein solches Projekt von Allen in einer Stadt
mitgetragen werden. „Die grüne Stadtratsfraktion hat daher richtig
gehandelt, den Antrag auf die Verlegung von Stolpersteinen aus der
jetzigen Debatte herauszunehmen. Denn ein solches Projekt kann nur in
einem breiten Konsens mit allen Parteien und Bürgern erfolgreich
umgesetzt werden. Dies zeigen zahlreiche Beispiele in
Rheinland-Pfalz. “ so Maltha.

Fototext: Besuch der Landesarbeitsgemeinschaft Kultur der Grünen in
Wittlich mit Landeskultursprecher Ronald Maltha (rechts außen).