Besuch der LAG Kultur in Wittlich 23. April 2011 Die Landesarbeitsgemeinschaft Kultur von Bündnis 90 / Die Grünenbesuchte die Kreisstadt Wittlich. Die LAG Kultur diskutiert undentwickelt Leitlinien für eine grüne Kulturpolitik inRheinland-Pfalz. Diesmal stand das Thema „Erinnerungskultur“ imMittelpunkt. Der Leiter des Kulturamtes Dr. Justinus Maria Calleen und derGeschäftsführer des Emil Frank Instituts René Richtscheid empfingendie Delegation. „Das Emil-Frank-Institut in Wittlich gilt landesweit als ein sehrangesehenes Informations- und Dokumentationszentrum zur jüdischenKultur. Dies hat uns veranlasst, hier zu tagen,“ so derkulturpolitische Sprecher der Grünen Rheinland-Pfalz, Ronald Maltha. René Richtscheid stellte das Institut und seine Arbeit vor,insbesondere die Kinder- und Jugendarbeit. Während einer Führung zu Stätten jüdischen Lebens und der Deportationin Wittlich, informierte sich die LAG Kultur über das Leben undSchicksal der jüdischen Bevölkerung während der Zeit desNationalsozialismus. „Das Gedenken an die Verfolgung und Deportationen Wittlicher Bürgerwährend der Zeit des Nationalsozialismus wird in der Kreisstadtbereits seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Neben demEmil-Frank-Institut übernehmen hier auch zahlreiche Bürger, undInitiativen Verantwortung für die Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit.Ich bin daher, trotz der aktuellen Diskussion um geeigneteMassnahmen, zuversichtlich, dass diese Arbeit auch in Zukunfterfolgreich weiter geht“, so Maltha. Maltha lobte die Initiative der grünen Stadtratsfraktion zurVerlegung von Stolpersteinen in Wittlich. Stolpersteine seien einwichtiger Beitrag zu einer lebendigen „Erinnerungskultur von unten“.Sie animieren zur Spurensuche im eigenen Umfeld und machen dadurchdeutlich, dass der Nationalsozialismus nicht wie eineNaturkatastrophe „von oben“ über Deutschland kam, sondern tief in derGesellschaft verankert war. Damit tragen die Stolpersteine auchmaßgeblich dazu bei, das Wissen und die Erinnerung an die Verbrechendes Nationalsozialismus an kommende Generationen weiter zu geben.Trotzdem muss ein solches Projekt von Allen in einer Stadtmitgetragen werden. „Die grüne Stadtratsfraktion hat daher richtiggehandelt, den Antrag auf die Verlegung von Stolpersteinen aus derjetzigen Debatte herauszunehmen. Denn ein solches Projekt kann nur ineinem breiten Konsens mit allen Parteien und Bürgern erfolgreichumgesetzt werden. Dies zeigen zahlreiche Beispiele inRheinland-Pfalz. “ so Maltha. Fototext: Besuch der Landesarbeitsgemeinschaft Kultur der Grünen inWittlich mit Landeskultursprecher Ronald Maltha (rechts außen).