Bundesligaspiele zuzulassen wäre das falsche Signal 4. Mai 2020 [36/2020] Zur öffentlichen Debatte um das Thema Fußball-Bundesliga sagt Landesvorsitzende Misbah Khan: „Die Saison der Fußball-Bundesliga nun mit Geisterspielen fortzusetzen, wäre ein falsches Signal an die Bevölkerung. Diese Form der Lockerungen jetzt zu diskutieren ist angesichts der weiterhin schwierigen Lage weder sinnvoll noch zielführend. Eine solche Entscheidung ist aktuell nicht vermittelbar: sowohl mit Blick auf die Fußballligen unserer europäischen Nachbarn, die (bis auf Weißrussland) jeweils alle nicht spielen; als auch im Hinblick auf die zigtausenden fortlaufenden Corona-Test-Kapazitäten für Fußballspieler, während gleichzeitig Tests am medizinnahen Personal nicht fortwährend durchgeführt werden können. Eine derartige Sonderbehandlung, während die Gesellschaft weiter so stark unter den Folgen von Corona leidet, ist nicht angebracht. Auch der Umgang des FC Köln mit den Bedenken des Spielers Verstraete fördert kein Vertrauen in den Umgang der DFL mit der Pandemie. Insgesamt vermitteln DFB und DFL damit keine Solidarität, sondern machen durch ihre intensive Lobbyarbeit klar, dass für den Fußball andere Regeln gelten sollen als für andere Sportarten. Der Fußball ist keine Sportart, bei dem Abstandsgebote gewahrt werden können. Auch Freizeitkicker*innen werden auf lange Sicht nicht spielen dürfen. Und die Bundesliga selbst tut sich damit keinen Gefallen: Der Imageschaden wäre enorm, die Entfremdung der letzten Jahre von Fanszenen und Profisport würde weiter verstärkt. Dass offenbar auf Fans im Stadion verzichtet werden kann, ist Höhepunkt und trauriges Eingeständnis dieser Entfremdung, was auch von zahlreichen Faninitiativen kritisiert wird. Fußball sollte, wenn es zu einem späteren Zeitpunkt wieder verantwortungsvoll möglich ist, im Stadion gefeiert werden und gerade die Fans, die sich jetzt mit vielen positiven Aktionen in der Corona Krise hervortun, machen ihn liebenswert.“