Care- und Pflegeberufe sind das Rückgrat unserer Gesellschaft 6. März 2020 [16/2020] Zum internationalen Frauentag am kommenden Sonntag erklären Anne Spiegel, designierte Spitzenkandidatin und Misbah Khan, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz: Misbah Khan: „Wer glaubt, dem Weltfrauentag wird nur durch das Verteilen von Schokolade oder Rosen genüge getan, nimmt die Notwendigkeit und das andauernde Streiten für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung nicht ernst! Warme Wort sind schön, aber nicht gut genug. Gleichberechtigte politische Mitbestimmung von Frauen ist immer noch keine Selbstverständlichkeit. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit immer noch weniger. Frauen sind immer noch stärker von Altersarmut bedroht. Gleiche Chancen im Beruf wird es nicht geben, solange Frauen einen Großteil der Arbeit zu Hause allein stemmen. Es braucht viel mehr Wertschätzung, Sichtbarkeit und faire Verteilung. 80 Prozent der Beschäftigten in haushaltsnahen Dienstleistungen, Gesundheit, Pflege und Erziehung sind Frauen. Menschen in Care-Berufen vertrauen wir unsere Kinder an, unsere Eltern und, wenn wir es selbst brauchen, auch uns selbst. Sie sind tragende, oft unterbezahlte, Säulen dieser Gesellschaft. Deswegen widmen wir uns bei unserem diesjährigen internationalen Frauentag besonders den Care- und Pflegeberufen.“ Anne Spiegel: „Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass soziale Berufe endlich den Stellenwert bekommen, den sie verdienen. Für uns heißt das: Bessere Rahmenbedingungen durch mehr Personal, eine bessere Bezahlung, mehr Mitsprache und Aufstiegsmöglichkeiten, gesellschaftliche Anerkennung der Verantwortung, welche Menschen in sozialen Berufen täglich unter körperlichen und psychischen Herausforderungen tragen, Abschaffung des Lohngefälles zwischen Frauen und Männern. Wir wollen die Bedingungen so verändern, dass Menschen in sozialen Berufen ihren Aufgaben auch gut nachgehen können. Und wir wollen die Attraktivität dieser Berufe erhöhen: Denn gute Pflege ohne motivierte Pflegerinnen und Pfleger gibt es nicht. Und in Zukunft brauchen wir noch deutlich mehr Menschen, die in Pflege und Erziehung arbeiten.“