Hamburger Volksentscheid darf nicht zu Stillstand in rheinland-pfälzischer Schulpolitik führen
[20.07.2010] Nach dem Bildungs-Volksentscheid in Hamburg dürfe es nicht zu einem Stillstand in der Schulpolitik kommen, warnte Landesvorstandssprecher daniel Köbler: "Es wäre völlig fatal, jetzt die Scheuklappen aufzusetzen und das Hamburger Votum als Vorwand zu nehmen, an unseren Schulen einfach alles beim Alten zu belassen." Auch in Rheinland-Pfalz biete das bestehende Schulsystem zu wenig Raum für individuelle Förderung und sei sozial selektiv: "Viel zu viele Kinder mit ihren Fähigkeiten und Talenten bleiben auf der Strecke."
Die GRÜNEN sind nach wie vor davon überzeugt, dass längeres gemeinsames Lernen mit einer verstärkten individuellen Förderung zu mehr Chancengerechtigkeit für alle Kinder führt und wollen dafür auch in Zukunft um gesellschaftliche Mehrheiten werben. "Wir setzen dabei auf integrierte Schulformen und den Ausbau der Gesamtschulen in Rheinland-Pfalz gerade dort, wo SchülerInnen und Eltern das wollen. So können wir die Mehrgliedrigkeit schrittweise abbauen und überwinden. Das ist ja gerade in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz ein unschätzbarer Vorteil, denn so können an einem Schulstandort alle Abschlüsse gemacht werden", so Köbler.
Die Hamburger Schulreform ist, laut Köbler, aber auch ohne die Einführung der Primarschule ein GRÜNER Erfolg: Die Klassen werden verkleinert, Personalstellen für mehr individuelle Förderung werden eingerichtet und mit der "Stadtteilschule" wird eine Schulform installiert, die alle Abschlüsse anbietet. "Als das sind bildungspolitische Verbesserungen, von denen wir in Rheinland-Pfalz derzeit leider nur träumen können", erklärte Köbler.