Artenschutzstrategie fehlt
[07.05.2008] Die GRÜNEN werfen Umweltministerin Margit Conrad (SPD) vor, keine Strategie zum Artenschutz zu haben. Es nicht akzeptabel, dass die Ministerin erkläre, Naturzerstörung und Flächenverbrauch stoppen zu wollen, "während in der konkreten Praxis in Rheinland-Pfalz wertvolle Gebiete kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen geopfert werden." Das erklärte Ulrike Höfken, GRÜNEN-Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz, anlässlich der Sonderkonferenz der Umweltminister in Mainz.
Das geplante Kohlekraftwerk im Mainz, der Flugplatzausbau in Speyer, der Lavasandabbau im Wartgesberg, der Basaltabbau in Norken und die Vernichtung von Ackerflächen in der Landwirtschaft sind nur einige Beispiele dafür, dass die Umweltministerin nichts gegen die Vernichtung von Biodiversität unternehme und damit in der Praxis unglaubwürdig ist. Auf der Sonderkonferenz der Umweltminister hatte der Ökonom Pavan Sukhdev vor den fatalen ökonomischen Folgen des Artenverlustes und des Klimawandels gewarnt.
Höfken forderte Conrad auf, sich ein Beispiel an der Biodiversitäts-Strategie von Bayern zu nehmen und endlich konkrete Maßnahmen vorzulegen. Es sei "ein Armutszeugnis", dass die Ministerin keine eigene Biodiversitätsstrategie für Rheinland-Pfalz vorweisen kann, so GRÜNEN-Landesvorstandssprecherin Eveline Lemke-Ziebeil. Denn sie stehe als Vorsitzende der Umweltministerkonferenz in einer besonderen Verantwortung und müsse ihrer Vorbildfunktion gerecht werden. "Wir werden die Ministerin nach dem Jahr der Biodiversität daran messen, wie wichtig ihr der Erhalt der Artenvielfalt und der Naturschutz in Rheinland-Pfalz wirklich sind", erklärte Lemke-Ziebeil.
Die Themen Biodiversität und Agrogentechnik steht im Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe der LandesGRÜNEN, die vom 8. bis 10. Mai in Limburgerhof stattfindet - am Rande des Bauernmarktes von BASF und Bauernverband.